Bergbaubegriffe
Hasse gehört,: "der Anton ist auf den Hund gekommen" ? Tja, den "Hund" gibts schon lange nicht mehr. Der "Hund" war ein kleiner Grubenwagen in dem die Kohle von Hand geschoben wurde. Der "Hauer" der den "Hund" schieben musste verdiente auch nicht mehr soviel wie ein "Hauer" vor Ort. So war das Geld weniger und der Stellenwert der Arbeit geringer. Hauer, Gedingeschlepper, Strebmeister, Steiger, Fahrsteiger, Betriebsführer sind Bezeichnungen für Berufe im untertägigen Bergbau. Ein Gedingeschlepper war ein Hauer der im Gedingelohn arbeitet. Die Aufgabe des Schleppers war es, für die Kohlenhauer Ausbaumaterial heranzuholen. Gedinge ist ein altes deutsches Wort und bedeutet im germanischen Recht Vertrag. Diese Verträge wurden ähnlich wie beim Akkord zwischen Betriebsführung und Gedinge-Mannschaft vom Ortsältesten ausgehandelt. Der Ortsälteste ist der erfahrenste Hauer vor Ort, der von den anderen Hauern zum Ortsältesten bestimmt wird, der aber nicht immer unbedingt der Älteste sein muss.

Ein "Ort" ist das Ende einer aufzufahrenden Strecke. Ein Ort kann aber auch ein anderer Platz unter Tage sein an dem gearbeitet wird. Vor Ort ist also immer da wo die Maloche ist. (malochen = schwer arbeiten; aus dem jüdischen: melocho = Arbeit) Streckenauffahrung nennt der Bergmann es wenn die Stollen in den Berg vorgetrieben werden.

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