Gedicht | |||||||
An mein Grubenlicht Als klein und schwächlich ich vor Jahren zitternd verfuhr die erste Schicht, dir schwor ich Treue zu bewahren: Als Kamerad, mein Grubenlicht. Du konntest keine Sprache reden. Stets schweigen war dein bitt'res Los. Doch deine Flamme war wie Leben, wie Pulsschlag in der Erde Schoß. Wenn das Gebirge schaurig knallte, der Ausbau krachend niedersank, nach dir nur meine Stimme hallte und stets den rechten Weg ich fand. In entfernten Ortsbetrieben, in Firsten schwach von Luft bewegt, da wart dein Flämmchen bläulich-trübe, bezeugend, daß Gefahr besteht. Und wenn in alten, morschen Strecken dein Schein in dunkles Nichts versank, verließ ich eiligst diesen Flecken, weil Luft ich nicht zum Leben fand. So warst du ständig mein Begleiter, hielt'st Glück und Unglück mir stets vor. Und ziehe ich dereinst mal weiter, begleite mich mit schwarzem Flor. Wilhelm Pelzing |
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